''You've got it all, you lost your mind in the sound
There's so much more, you can reclaim your crown You're in control, rid of the monsters inside your head Put all your faults to bed, you can be king again'' Geboren wurde Reh das bei Dämmerung grast mit ihrem Bruder in der Blattfrische, als es langsam wärmer in den Bergen wurde. Behütet vom Stamm und ihrer Mutter Schatten, hatten die beiden Jungkatzen nichts zu befürchten und wuchsen beinahe ideal auf. Der Stamm war reich bevölkert, es lief genug Beute und die Überlebensrate der Jungen schien ungewöhnlich hoch. Als sie drei Monde zählte, erhielt sie, vor dem versammelten Stamm ihr Krafttier, den Falken. Er sollte für ihre Schönheit stehen, ihren Mut den sie früh beweiste und ihre Schnelligkeit, welche beinahe einen jeden übertraf. Aber auch stand jenes Krafttier für ihre Ungeduld und den Übermut. Genau als sie ihren fünften Mond erreicht hatte, wurde sie zu der Zukünftigen eines Jägers gemacht, welcher sie einiges lehrte. Auch ihr Bruder war bestimmt einst ein Jäger des Stammes zu werden, da auch er die Schnellig- und Wendigkeit in seinen Genen trug. Zu ihrem Besturz war es auch er, welcher vor ihr die Prüfung des Jägers absolvierte, aufgenommen wurde und schließlich seine Narbe erhielt, welche einem jeden zeigen sollte, dass er ein Teil des Stammes war. Ein ganzer Mond musste vergehen, ehe auch sie bereit zu sein schien. Die Prüfung war gefährlich und es war keine Seltenheit, dass Zukünftige bei jener ihr Leben ließen. Von jenem Fakt ließ sich die Kätzin aber nicht verunsichern und brach voller Motivation auf. Über schmale Pfade und brüchige Vorsprünge kämpfte sich die Kätzin, im Versuch der eisigen Kälte zu trotzen und dem Schneesturm, welcher nahte. Was am Anfang noch so leicht erschien, wurde allmählich zur Qual. Wie auch die Pfade immer schmaler wurden, je höher es ging, so nahm auch die Stärke des Schneesturmes zu welcher ihr mehr und mehr die Sicht nahm. Und dennoch schaffte sie sich es, sich zum beinahe höchsten Punkt des Berges zu kämpfen. Sie zögerte nicht, als sie den schlafenden Adler erblickte und war dabei sich auf jenen zu werfen, als er, als hätte er es gewusst, hochstreckte und sie mit den massiven Schwingen auf die andere Seite des Felsens beförderte. Sie rutschte ungeschickt und schaffte es nicht, sich zu fangen. Ihre Krallen erzeugten einen schrillen Ton auf dem kalten Gestein ehe die Schwerkraft ihren letzten Halt nahm und sie in die Tiefe fiel. Regungs- und Leblos lag sie dort. Ihre Flanke wurde durch unregelmäßige Atmung nur noch sacht erhoben. Hätte der Schnee nicht ihre Landung gepolstert, so wäre ihr Leben mit Sicherheit direkt beendet gewesen. Während ihre Glieder allmählich steif wurden, der Schnee sie sanft bedeckte und sie immer schläfriger wurde, erkannte sie nur noch verschwommen eine Gestalt, welche sich über ihr erhob. Als sie aufwachte fand sie sich in einem warmen, duftenden Nest wieder. Eine schneeweiße, kleinere Gestalt hatte sich fest an sich gepresst und spendete ihr Wärme. Auch wenn sie nicht verstand, wie sie noch am Leben war, stellte sie keine Fragen. Wartete, geduldig. Schnee lautete ihr Name. Eine junge, weiße Kätzin mit atemberaubenden blauen Augen. Nicht nur hatte sie Reh gerettet, so bot sie ihr auch die Freundschaft an und pflegte sie, während ihre Genesung nur langsam eintrat. Sie jagte für die verletzte Stammeskatze, gab sich mit ihr die Zunge und erzählte ihr Geschichten über die Berge und versuchte die Zukünftige, welche sich während ihrem Genesungszustand beinahe aufgab, aufzumuntern. Und so fanden die beiden allmählich zu einander. Als sich Reh erholt hatte, trotz langer Niedergeschlagenheit, und all ihre Kräfte zurückgekehrt waren, entschloss sie sich, ihre Prüfung zu vollenden, zu ihrer Heimat zurückzukehren. Sie studierte die Adler. Ihre mächtigen und kräftigen Schwingen, ihre scharfen Klauen und todbringenden Schnäbel. Nun gelang ihr es auch und sie war in der Lage, mit Schnee, zu ihrem Stamm zurückzukehren. Eine jede Katze war erfreut und verwundert, als die Kätzin nach Hause kam und ihre Prüfung beendete. Nach all der Zeit war sie bereits tot geglaubt und in einer wolkenlosen Nacht, hatte der Stamm um ihren Verlust getrauert. Schnee entschloss sich jedoch zu gehen. Sie fand mehr Misstrauen als Akzeptanz und schien sich nicht in der engen Gemeinschaft wohl zu fühlen. Als sie ging, war Reh bestürzt und empfand pure Trauer. Das Schnee ihr aber versprach zurückzukehren, ließ ihr Hoffnung. Nicht nur als Jägerin war Reh ihrem Stamm vom großen Nutzen, denn wurde sie auch für ihr kooperatives Verhalten und ihre soziale Ader geschätzt, welchen den Seher Fluss, Kleiner Fisch der im Fluss schwimmt, dazu veranlasste sie als die nächste Seherin auszubilden und ihr das Amt des Weisen Teil werden lassen. Viele Blattwechsel vergingen in ihrer Ausbildung zur einstigen Anführerin des Stammes des wütenden Sturms, als der alte Fluss schließlich starb. Generationen hatte der Seher überlebt und den Stamm voller Herzensgüte beschützt. Viel hatte er Reh gelernt und sie trauerte sehr als der alte Kater seine Reise zu dem Stamm der ewigen Jagd antrat. Seitdem führte sie den Stamm und erhielt ihre neun Leben. Zu tiefst hoffte sie, dass Schnee zurückkehren würde. |